Wirtschaftsgeschichte

Im vorletzten Jahrhundert begann zaghaft die Industrialisierung Burscheids. Um 1840 wurden die ersten Grundsteine betrieblicher Entwicklungen gelegt. Mit der besseren verkehrstechnischen Anbindung an die Rheinschiene nach 1881 wuchs in der Stadt eine international beachtete Industrie heran. Der Bau der Autobahn A1 Köln – Wuppertal, im Jahre 1935 mit eigenem Anschluss für Burscheid, festigte die aufstrebende Tendenz.

Neben Kraut- und Senffabriken ließen sich in Burscheid auch Siamosen-(Baumwoll-)fabrikanten nieder. Die zunächst nur nebenbei ausgeübte Baumwollweberei in Form der Hausindustrie oder Handweberei entwickelte sich rasch zu größeren Unternehmen. Mechanische Webereien entstanden. Begünstigt durch die guten Beziehungen der ortsansässigen Webereibesitzer und Kaufleute zu den Textilfirmen in Wuppertal entstanden in Burscheid schon bald Färbereien und eine Bleicherei. Burscheid wurde bekannt und sorgte dafür, dass Feinleder- und Schäftefabriken, Schuhfabrikation, Holzabsatz- und Holzwarenbetriebe ansässig wurden. Ein guter Grund, Burscheid 1843 zum Sitz des Fabrikengerichts zu erklären.

Mit der Erfindung eines besonderen Kupfer-Asbest-Dichtungsringes durch Friedrich Goetze, der als gelernter Maschinenbauer und Lokomotivführer nach Burscheid kam, gewann auch die Metallindustrie zunehmend an Bedeutung. 1887 begann er mit der selbständigen Anfertigung seiner Dichtungsringe. Noch heute ist das von ihm gegründete Unternehmen einer der größten Arbeitgeber Burscheids. Nun jedoch unter dem Namen Tenneco Powertrain bekannt.

Als Folge der industriellen Aufwärtsentwicklung erhielt Burscheid am 18. August 1856 die Stadtrechte. Zu dieser Zeit zählte die junge Stadt etwas mehr als 5.000 Einwohner. Ausreichende Arbeitsplätze und die Finanzstärke von Burscheid trugen im Wesentlichen zum schnellen Anwachsen der Bevölkerungszahl bei. Versorgungseinrichtungen (Gas, Wasser) entstanden und sorgten für eine Verbesserung der Lebensqualität.

Heute hat die Stadt Burscheid, an den westlichen Ausläufern des Bergischen Landes im Städtebereich Köln, Wuppertal und Düsseldorf gelegen, eine starke gewerbliche und industrielle Prägung bei gleichzeitiger Randlage in einem Gebiet mit erheblichen Naherholungsfunktionen. Die gewachsene Siedlungsstruktur weist eine relativ starke Vermischung von Wohn- und Gewerbebereichen in den Siedlungsschwerpunkten auf, wie sie für das Bergische Land typisch ist.

Die positive Entwicklung wurde durch die kommunale Neugliederung im Jahre 1975 nicht beeinträchtigt. Dank seiner Wirtschafts- und Finanzkraft konnte Burscheid seine Selbständigkeit erhalten.

In den zurückliegenden Jahren sorgte die Stadt für eine Neuansiedlung von Betrieben, vor allem im Raum Kuckenberg-Massiefen, Linde und aktuell in Straßerhof. Aufgrund ihrer günstigen Lage haben die Burscheider Gewerbegebiete eine erhebliche Anziehungskraft auf Unternehmen.

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